Wenn etwas fehlt und nicht mehr gepflegt wird, verhält es sich wie mit einer Pflanze, die nicht gegossen wird und austrocknet oder es wird nicht mehr auf sich selbst geachtet. Das Leben findet außerhalb von der inneren Seele statt und alles ist scheinbar wichtiger als wir selbst.
Die Seele vertrocknet aus Angst zu versagen, vor eigenen Fehlern oder auch mal nur nein zu sagen. Die gnadenlose Spirale beginnt sich langsam zu bilden.
Die Frage ist in diesem Augenblick häufig, ob ich noch gemocht und respektiert werde, wenn ich es mir erlaube in meinem Sinne das Wort „Nein“ zu sagen. Die Frage die sich dann förmlich aufdrängt könnte durchaus lauten: Bin ich ein Egoist wenn ich mich wichtig finde?
Die Spirale dreht sich unaufhaltsam weiter nach unten.
Viele zu erledigende Dinge werden auf den nächsten Tag aufgeschoben. Dadurch entsteht auf Dauer ein frustrierter und lähmender Zustand, weil die Angelegenheiten nicht mehr geregelt werden können. Die scheinbar eigene Unfähigkeit übernimmt die Oberhand und führt zur allgemeinen Lähmung des Seins.
Einmal abwärts bitte …
Die Spirale wächst stets weiter und die Frage drängt sich förmlich auf, ob ich zu nichts mehr in der Lage bin und als ein Versager angesehen werde. Als automatisierter Vorgang erfolgt der Rückzug aus dem sozialen Umfeld mit der wachsenden Angst vor Kritik aus dem eigenen Freundeskreis.
Wie kann ich die Teilnahme an einer Veranstaltung oder Termine absagen und trotzdem gemocht werden? Unmöglich?
Die wichtige Frage, wie geht es weiter und komme ich denn jemals wieder vorwärts, erfüllt zunehmend die Gedankenwelt. Die Spirale bildet sich weiter langsam und unaufhaltsam.
Schritt für Schritt führen fehlende Freude, Verlust von Zuneigung und kein Zugang zu eigenen Emotionen zur weiteren Entwicklung der Abwärtsspirale. Dadurch kann eine Einsamkeit im Zusammenhang mit der Ausweglosigkeit der eigenen Situation entstehen mit der Frage nach Optionen, wie ich mich aus der offensichtlich dramatischen Lage wieder befreien kann.
Die negativen Erlebnisse entwickeln sich und im Laufe der Zeit verbinden sich die einzelnen gewachsenen Wicklungen nach und nach zu einer immer größer und fester werdenden Spirale
So entsteht eine Depression und die Abwärtsspirale hält uns fest im Griff. Danach kommt die Zeit und der Mut sich endlich Hilfe und Unterstützung zu holen. Das ist ein langsamer Prozess, bei dem ein Samen gesät wird, der seinen eigenen und zunächst nicht beeinflussbaren Rhythmus hat.