Zum Anfang diesen Artikel möchte ich zunächst die Raucherei in verschiedene Epochen einteilen. Hierbei handelt es sich um die Phasen ganz früher, früher und heute. Wobei mit ganz früher die Zeit gemeint ist, in der die Raucher die absolute Vormachtstellung hatten und überall und jederzeit rauchen konnten, wie sie wollten. Egal, ob im Büro, Zuhause oder in jedem Restaurant oder Gaststätte.
In dem Zeitabschnitt früher wurden die Räume und Bereiche schon allein durch das Nichtraucherschutzgesetz, im Nachhinein als sinnvoll zu bezeichnen, eingegrenzt. Insgesamt galten die Rauchverbote in einem großen Teil der Gaststätten, totales Rauchverbot in Büros oder Restaurants führte zu einem geänderten Konsumverhalten der Raucher.
Morgens um 05.15 Uhr irgendwo in Deutschland. Ganz früher kurz nach dem Aufwecken führten die Finger beinahe wie von Geisterhand gesteuert zum Zigarettenpäckchen auf dem Nachtschrank. Okay als Junggeselle war es ganz früher schon eine Möglichkeit, den ersten Zigarettenrauch im Bett liegend zu genießen. Nach dem Aufstehen wurde meistens schon beim Kaffeekochen die nächste Kippe konsumiert. Das Ritual Zigarette zum ersten morgendlichen Kaffee ist schon legendär.
Auf der 20-minütigen Autofahrt zur Arbeitsstelle wurde danach festgestellt, dass doch zwei Zigaretten für diesen Abschnitt durchaus sinnhaft und zu schaffen sind. Beim Eintreffen an der Arbeitsstelle war es dann auch traditionell mit den ebenfalls schon eingetroffenen Raucherkollegen eine durchzuziehen. Im geselligen Kreis wurden die neuesten Nachrichten ebenso wie der aktuelle Klatsch ausgetauscht. Eines muss man in diesem Zusammenhang unbedingt bemerken. Die Raucher waren immer bestens informiert.
Ganz früher wurde das Büro dermaßen eingenebelt, die Aschenbecher bis zum Rand befüllt und ohne Rücksicht auf den Geruch die Klamotten angeräuchert.
Der Schutz der Nichtraucher zwang die Raucher insbesondere zum Thema Zeitmanagement zum Umdenken. Die Zigarette im Büro entfiel und der Weg nach draußen war folgerichtig die Möglichkeit zum Zigarettenkonsum.
Oder gleich nach dem guten Essen im Restaurant zwischen Vorspeise und Hauptgericht erst mal kurz eine paffen gehen. Wer beschlossen hatte in seinem Haus oder Wohnung nicht mehr zu rauchen hatte die Möglichkeit auf dem Balkon beziehungsweise auf der Terrasse oder einfach auf dem Grundstück zu rauchen. Wie bekloppt muss man gewesen sein, um darauf zu warten, bis das Abendprogramm im Privatfernsehen endlich nach ungefähr 30 Minuten für die Werbung unterbrochen wurde. Der Griff zur Zigarettenschachtel plus Feuerzeug und schnellstens ab auf den Balkon. Die 10-minütige Werbeunterbrechung reichte mindestens für eine Zigarette, wenn nicht sogar für … unglaublich wie die Abhängigkeit das Leben eines Rauchers kontrolliert.
Das Thema Kosten war auch klar definiert. Es konnte noch so wenig Geld vorhanden sein, Zigaretten konnten immer irgendwie beschafft werden. Irgendwo in der Wohnung oder in diversen Geldbörsen reichte es meistens für eine Schachtel. Heute als Nichtraucher wird häufig zurückgeblickt auf diese Zeit. Ein Frage, warum diese Sucht das tägliche Leben so beeinflusst hat, kann im Nachhinein kaum beantwortet werden. Auch aus gesundheitlichen Gründen ist das Aufhören mit dem Rauchen ein ganz klares Argument.
