Mitte April 2022 kehrte ich nach einem vierwöchigen Aufenthalt in Agadir, Marokko, nach Deutschland zurück. Die Tage dort verbrachte ich voller Lebensfreude und Energie, und ich genoss es, ohne Einschränkungen Wanderungen von bis zu 10 km zu unternehmen. Doch bereits Ende des Monats, während meiner Tätigkeit als Dozent an der Paracelsus Schule in Kassel, begannen sich stärkere Schmerzen in meinem Rücken, meiner Hüfte und meinem Oberschenkel bis hin zum Knie zu bemerkbar zu machen. Seit dem 1. Mai musste ich mich mit zwei Gehhilfen fortbewegen.
Angesichts meiner anhaltenden Schmerzen suchte ich Rat bei einem Orthopäden, der zunächst vermutete, dass verklebte Faszien im Iliosakralgelenk die Ursache sein könnten. Doch auch nach dieser Diagnose und verschiedenen Behandlungen verschlechterte sich mein Zustand weiter. Ein weiterer Orthopäde in Göttingen verabreichte mir eine Spritze, doch der erhoffte Erfolg blieb aus. Es war ein harter Schlag, als schließlich bei einer MRT-Untersuchung ein multiples Myelom diagnostiziert wurde – Knochenmarkkrebs. Die Untersuchung zeigte auch einen großen Tumor von 12 x 8 cm an meinem linken Oberschenkel. Die Realität dieser Diagnose traf mich wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich wurde in die Uniklinik Göttingen überwiesen, wo mir ein Hüft-TEP operativ eingesetzt wurde, nachdem mein Knochen bereits eingerissen war. Die nachfolgenden Wochen und Monate waren geprägt von intensiven Behandlungen, darunter Bestrahlungen und eine autologe Stammzellentransplantation. Im Juni 2023 unterzog ich mich einer Hochdosis-Chemotherapie gefolgt von der Rückgabe meiner Stammzellen, und im September desselben Jahres erhielt ich die erlösende Nachricht, dass keine Krebszellen mehr in meinem Blut nachweisbar waren.
Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Trotz des Erfolgs der Behandlungen leide ich bis heute unter den starken Nebenwirkungen. Sie haben meine Fähigkeit, meine Arbeit als Heilpraktiker für Psychotherapie fortzusetzen, beeinträchtigt. Ich habe insgesamt drei Monate im Krankenhaus verbracht und in dieser Zeit unermüdliche Unterstützung von meinem Onkologen, Dr. Meyer, und seinem einfühlsamen Team sowie von all den Medizinern und Pflegekräften des UMG erhalten. Ihre Fürsorge und Fachkompetenz haben mich durch die dunkelsten Momente meiner Krankheit getragen, und dafür bin ich zutiefst dankbar.
Mein Weg der Genesung ist noch nicht abgeschlossen, aber ich bin fest entschlossen, jeden Schritt dieses Weges mit Mut und Dankbarkeit zu gehen.